Viele, wenn nicht sogar alle Fotografen die ihre Blogbeiträge durch meinen Newsfeeder schieben, sind auf die eine oder andere Art vom Reisen begeistert. Ich schließe mich da nicht aus. Ich selbst träume von einer Tour mit dem Camper entlang der europäischen Atlantikküste. Von der Niederlande bis Frankreich. Immer wie es beliebt. Mit lachenden Kindern und einer zufriedenen Frau. Ebenso träume ich von einer Individualreise nach Kambodscha um meinen Onkel zu besuchen. Mit dabei nur mein ältester Sohn, ein großer Rucksack und eine Kamera. Und nicht zuletzt wünsche ich mir irgendwann mit meiner Familie einen Roadtrip durch Amerika zu starten.
Bisher sind das alles nur Träume. Zum einen hindern mich finanzielle Umstände. Denn ohne Zweifel kosten alle Varianten nicht wenig Zaster. Zum anderen sind größere Reisen mit Baby und Kleinkind alles andere als einfach. Stundenlange Aufenthalte im Flugzeug. Lange Transferzeiten und, je nach Reiseziel, ungewohnte klimatische Bedingungen würden wohl ihre Spuren hinterlassen. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Wir werden noch die eine oder andere Gelegenheit ergattern können. Wenn die Jungs erstmal älter sind, können sie ohnehin besser von den Erinnerungen zehren.
Deshalb sind es aktuell noch eher gewöhnliche Reiseziele die in die engere Wahl unserer Reiseplanungen einfließen. Es gilt zu berücksichtigen, dass die Flugzeit nicht zu lange ausfällt und der anschließende Transfer nicht zu sehr in die Ferne führt. Damit meine Frau abschalten kann, bevorzugt sie Hotels. Hotels die einem die Wünsche von den Augen ablesen. Einfach mal keine Gedanken daran verschwenden, was heute und in den folgenden Tagen auf den Tisch kommt. Trotz Kleinkindern in den Tag hinein leben. Keine Planung, keine Meinung, kein Konzept. Einfach mal Zeit gemeinsam verbringen, ohne zu wissen was der Tag so bringen wird.
Uns verschlug es deshalb nach Ägypten. Das gebeutelte Land war nicht unsere erste Wahl. Aber die Kanaren waren zu teuer, die Türkei bereits zu kalt für einen Strandurlaub und viele anderen Ziele waren zu weit weg. Wir flogen also ins Mekka der Allincl-Hotels. Wir wurden nicht enttäuscht. Perfekter Service, super Wetter und das Meer samt Hausriff direkt vor der Tür. Selbst die für Ägypten obligatorischen Magenbeschwerden waren All Inklusive. Die Seele konnte also mal richtig baumeln. Was zum Wohlfühlgefühl enorm beitrug, war diese unverfälschte Gastfreundschaft, jenseits jeglichen Bakshish. Als ich mich den einen Tag im Zimmer quälte und nicht von der Schüssel kam, kam mich Mohammed, der Chefkellner des Restaurants besuchen. Er brachte mir Tee und wollte wissen ob er noch etwas für mich tun kann. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wir hatten von Anfang an einen besonderen Draht zu ihm, aber mit einer solchen Geste rechnet doch niemand…
Mit dabei waren im übrigen auch mein Schwager und die Schwiegereltern. Manch einer wird jetzt vermutlich abwehrend den Kopf schütteln. Ich finds geil. Erstens ist mir die Familie enorm wichtig, zum anderen ist bei einer solchen Konstellation immer der Babysitter dabei! :p
Ganz wie es Hotel-Touristen nunmal so machen, haben wir unsere Zeit primär am Strand verbracht. Größere Ausflüge haben wir uns erspart. Unterbrochen wurde uns faules abgammeln durch Ausflüge in die Nachbarbuchten, Essen, Bootstouren und stundenlanges Schnorcheln im Hausriff. Gelegentlich habe ich fotografiert.