Es ist Sonntag Vormittag. Die Sonne hat es sich anders überlegt und kommt doch raus. Sie macht nicht mal Anstalten sich wieder zu verziehen. In verschiedenen Wohnungen, Häusern und Hotelzimmern Süddeutschlands werden Koffer gepackt. Schwarze Hosen, schwarze Shirts und schwarze Lederkutten sind die Uniform der Wahl. Wie Mitglieder eines Motorradclubs sehen sie aus. Die Barber Angels. Eine Vereinigung von Barber*ettes, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Leuten auf der Straße ein bisschen Würde zurück zu geben.
Ich schwinge mich auf meinen Drahtesel und fahre die 25 Kilometer zur ersten Station des Tages. Im Hof der Heilsarmee ist alles vorbereitet. Rasierapparate, Scheren, Föns und Haargel. Ein paar Bedürftige lassen sich die Haare schneiden und den Bart stutzen. Sie genießen die Ansprache, fühlen sich wieder wie ein Teil der Gesellschaft.
Wenig später ist es auch schon wieder vorbei und wir brechen zur zweiten Station auf. Einem Frauenhaus in der Münchner Innenstadt. Im Gegensatz zur Männerunterkunft wuselt es hier förmlich. Alle sind aufgeregt und können es kaum erwarten. Immer wieder gibt es Freudentränen, Umarmungen und freudiges Gelächter. Vom sonst so harten Alltag ist während der Anwesenheit der Barber Angels nichts zu spüren.
Alles in Allem ein erfüllender Tag. Während die einen Menschen glücklich machten, konnte ich durch eine kleine Zeitspende meinen Beitrag leisten.
Besuch doch mal die Seite der Barber Angels und schau dir an was die Mädels und Jungs alles auf die Beine stellen. Alles ehrenamtlich ohne Seil und doppelten Boden.
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